Wie alles begann...
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Ich glaube, ich werde den Tag niemals vergessen als ich vor meinen Eltern stand und ihnen mitteilte, dass ich mal eben meinen „sicheren“ und „ach so tollen Bürojob“ kündigen würde um eine zweite Ausbildung zum Bereiter und Pferdetherapeuten zu machen und bereits einen passenden, eigenen Stall für meine Pferde gefunden hätte, den ich gerne übernehmen würde.
Ich dachte meine Eltern bräuchten ein Beatmungsgerät oder zumindest eine Familienpackung Baldrian, aber nach stundenlangem „wenn“ und „aber“ war auch den Beiden klar: Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich es auch mit allen Konsequenzen durch! Jetzt soll mal bitte niemand denken, dass dies einfach war, denn gesundheitlich war ich nicht gerade auf der Höhe zu diesem Zeitpunkt. Jedoch spornte mich das noch mehr an und so bestand ich einige Jahre später meine Prüfung und fand einen wundervollen Platz für meine Pferde. Allerdings war dieser Platz in der damaligen Realität recht weit von wundervoll entfernt. Es war dort viel zu tun, aber mit der Unterstützung meiner Eltern und meines damaligen Mannes Fritz der bis heute, obwohl wir uns vor 20 Jahren getrennt haben, immer an meiner Seite ist, was den Hof betrifft, haben wir es geschafft ein Paradies für Tier und Mensch zu erschaffen, nämlich die Ponyinsel!
Sie befand sich auf einem traumhaften großen Grundstück in unmittelbarer Nähe der Siegmündung, inmitten wundervoller Natur. Aus Dankbarkeit, dass ich diesen Fleck Erde finden durfte, entschloss ich mich dazu dort alten oder nicht mehr gewollten Pferden eine neue Heimat auf Lebenszeit zu geben. Um dies finanzieren zu können, gaben wir Kindern mit und ohne Behinderungen und Kindern aus „sozial schwächeren Familien“ die Möglichkeit für einen geringen Obolus das Reiten und den Umgang mit den Pferden zu erlernen.
Immer an meiner Seite, meine Eltern, die mich auch in jeder Hinsicht all die Jahre unterstützten, bis 2015 für mich das Unfassbare geschah. Beide starben innerhalb von 14 Tagen ohne Vorwarnung und mit dem Tod meiner Eltern sollte auch die Ponyinsel sterben, denn die Behörden hatten unser Grundstück zum Naturschutzgebiet erklärt. Dies sollte für uns bedeuten, dass wir unsere geliebte Heimat verlassen müssten. Außerdem folgten noch weitere Schicksalsschläge die es zu verarbeiten galt. Traumatisiert von den ganzen Verlusten und der Angst, nicht zu wissen, was mit meinen Tieren passieren soll, fiel ich zunächst in ein tiefes Loch. Durch diese schwere Zeit trugen mich zwei Personen, nämlich mein Ex-Ehemann Fritz Kluth und mein Lebensgefährte Stephan Brüggemann. Ohne ihre Unterstützung hätte ich vielleicht aufgegeben. Doch dann fielen mir die Worte meines Vaters wieder ein: „Aufgeben ist keine Option!!“. So raffte ich mich irgendwann wieder auf und begab mich mit Fritz und Stephan auf die Suche nach einer neuen Heimat. So kamen wir zum Birnbacher Hof.
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In dieser Zeit lernte ich Bianca Rilinger kennen und schätzen. Bis heute bin ich fest davon überzeugt, dass Bianca uns vom Himmel geschickt wurde. Sie stieg mit so viel Engagement und Selbstlosigkeit bei uns ein, wie ich es noch nie zuvor bei einem Menschen erlebt habe, obwohl sie eigentlich nur eine Reitbeteiligung wollte!
Tja….. meistens kommt es anders und zweitens als man denkt: Nun ist sie Mitinhaberin und Mitgründerin des Gnadenhofs Birnbach, Besitzerin eines Pferdes und eine meiner besten Freundinnen!
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So wurde aus der Ponyinsel der Gnadenhof und die Ponyinsel Birnbach!
